
Für jeden, der Google-Kampagnen schaltet, ist die Nutzung der vielfältigen Targeting-Optionen ein Muss – insbesondere beim Retargeting. Es gibt unzählige Möglichkeiten, interessierte Nutzer über Google wieder anzusprechen, seien es Besucher einer bestimmten Webseite, YouTube-Abonnenten oder sogar Kundenlisten. Den meisten Werbetreibenden ist jedoch nicht bewusst, wie leicht zugänglich diese Optionen sind. In diesem Beitrag schauen wir uns die Besonderheiten der Retargeting-Möglichkeiten bei Google an und wie man diese einrichtet.
Zielgruppenverwaltung
Unter der Zielgruppenverwaltung können die Zielgruppensegmente, -quellen und -informationen eingesehen und verwaltet werden. Neue Zielgruppensegmente und -quellen lassen sich so ganz einfach erstellen und bearbeiten. Die Zielgruppenverwaltung ist hier zu finden:
Im Google Ads Konto, rechts oben auf Tools und Einstellungen klicken.
Unter «Gemeinsam genutzte Bibliothek» die Zielgruppenverwaltung anwählen.
Segmente mit selbst erhobenen Daten
Unter Segmente, ist der Reiter «Segmente mit selbst erhobenen Daten» anwählbar, worunter verschiedene Gruppen erstellt werden können:
- Websitebesucher
- App-Nutzer
- YouTube-Nutzer
- Kundenliste
Websitebesucher
Die erste Möglichkeit besteht darin, Leute erneut anzusprechen, welche eine Website oder eine bestimmte Landing Page besucht haben.
Zunächst muss man den Google Tag als Quelle auswählen und unter «Massnahmen» die Aktion anwählen, welche die Leute durchführen müssen, um in die Zielgruppe aufgenommen zu werden. Die standardmässige Aktion zielt auf alle Websitebesucher der letzten 30 Tage ab. Der Zeitrahmen kann je nach Bedarf der Kampagne erweitert werden. Diese Aktion kann auch verfeinert werden (z. B. auf Nutzer, die nur eine bestimmte URL besucht haben), ausserdem können weiter Aktionen, welche die obere ergänzen (UND) oder diese weiter einschränken (UND), hinzugefügt werden.
Wenn möglich, ist es sinnvoll, der Zielgruppe eine 30 Tage «Vorlaufzeit» zu geben – auf diese Weise ist die Zielgruppe nicht völlig leer beim Kampagnenstart.
App-Nutzer
Dies sind Personen, welche die eigene App installiert haben und in diesen Segmenten enthalten sind. Dadurch können diese Menschen dann die Anzeigen sehen, während sie andere Apps im Google Display-Netzwerk nutzen.
Zunächst kann die App aus der Dropdown-Liste ausgewählt werden. Wenn die App noch nicht verbunden ist, gibt es hier eine Option zum Verknüpfen des Kontos. Dann können die spezifischen Nutzeraktionen ausgewählt werden – allerdings muss man bereits Aktionen in der App erfasst haben, damit diese Option verfügbar ist.
YouTube-Nutzer
Eine grossartige Option für Unternehmen, die auf YouTube aktiv sind. Sie ermöglicht das Retargeting aller Personen, welche mit dem YouTube-Kanal oder bestimmten Videos interagiert haben.

Remarketing Zielgruppe mit Nutzern, welche bestimmte Videos wiedergegeben haben | Quelle: Screenshot Google Ads
Zunächst muss der verlinkte YouTube-Kanal in der Dropdown-Liste ausgewählt werden. Dann gibt es eine grosse Auswahl an Benutzeraktionen, aus denen man wählen kann. Für Kampagnen mit grösseren Budgets und Reichweiten kann eine breitere Aktion und ein grösserer Zeitrahmen gewählt werden – und umgekehrt.
Zu den verfügbaren Aktionen gehören:
- Personen, die ein beliebiges Video/eine beliebige Anzeige angesehen,
- ein bestimmtes Video/eine bestimmte Anzeige angesehen,
- den Kanal abonniert,
- die Kanalseite besucht,
- ein beliebiges Video gelikt,
- ein beliebiges Video zu einer Wiedergabeliste hinzugefügt,
- ein beliebiges Video geteilt haben.
Bei den Aktionen, welche mit den Videos zu tun haben, kann man ein Video auswählen oder mehrere, mit denen die Leute interagiert haben.
Kundenliste
Dieses Segment wird auf der Grundlage der Kundenabgleichsfunktion von Google Ads erstellt. Kundensegmente bieten die Möglichkeit, Kontaktinformationen hochzuladen (z. B. E-Mail-Adressen oder Postleitzahlen), um diesen Leuten Anzeigen zu schalten, während sie im Google-Netzwerk unterwegs sind, wie Google Search oder YouTube.
Der Datentyp muss ausgewählt und dann die CSV-Datei nach Bedarf formatiert werden (hier findet man die Google-Vorlage). Und schon hat man die Kundendaten hochgeladen, so einfach ist das.
Achtung! Bei der Verwendung von Kundenlisten ist es wichtig, die DSGVO zu berücksichtigen.
Benutzerdefinierte Kombination
Solche Segmente werden erstellt, wenn mindestens zwei Datensegmente kombiniert werden. Nehmen wir zum Beispiel an, es gibt ein Segment mit hochwertigen Käufern und eines mit Nutzern, die in den letzten 30 Tagen Einrichtungsgegenstände gekauft haben. Diese können dann kombiniert werden, um potenzielle Käufer für hochwertiger Dekoration anzusprechen.
Fazit
Heutzutage gehen zu viele potenzielle Kunden auf der Customer Journey verloren, weil sie von all den Optionen überwältigt sind. Die Verwendung von Retargeting-Gruppen ist jedoch eine grossartige Möglichkeit, einen Full-Funnel-Ansatz in die bezahlte Werbung zu integrieren und interessierte Zielgruppen wiederzufinden. Wir haben einige interessante und einfache Möglichkeiten für den Einstieg in das einfache Retargeting bei Google aufgezeigt.
Co-Author: Margo Nichol Steiner