Update 01.04.2019 : 17.33 Uhr
Liebe Leser, selbstverständlich war dies hier ein 1. April Scherz! Danke für die, die mitgespielt haben. Sorry für die, die reingefallen sind. Und “bäähh” für die, die es nicht lustig fanden…
Facebook rollt heute mit “Full Ads Insights” ein neues Feature aus, welches den Weg der vollen Transparenz konsequent fortführt und führt gleichzeitig ein Mindestwerbebudget für Werbetreibende pro Monat ein.
Was sind Full Ads Insights?
Mit Full Ads Insights sorgt Facebook dafür, dass Werbetreibende keine missbräuchlichen oder diskriminierenden Targeting-Optionen einsetzen und unterstützt dabei die Privatsphäre der Facebook-User. Zu der bereits bekannten Auswahl-Option bei einer Werbeanzeige im Facebook Feed “Warum wird mir das angezeigt?” wird heute die zusätzliche Auswahl-Option “Zeig mir alle Einstellungen dieser Werbeanzeige” aktiviert.
Für den Nutzer werden dadurch folgende Einstellungen ersichtlich:
- In welchen gespeicherten Custom Audiences befinde ich mich (inkl. deren Einstellungen)
- Zu welchem Zeitpunkt und durch welche Aktion bin ich in diese Custom Audiences aufgenommen worden
- Welche weiteren Custom Audiences sind in dieser Werbeanzeige zusätzlich inkludiert oder exkludiert
- Auf welchen Platzierungen wird diese Werbeanzeige ausgespielt
- Wie viel ist dem Werbetreibenden meine Interaktion wert
Mit diese Einsichten, die für jeden User zugänglich sind, ziehen sich sämtliche Werbetreibenden bis auf die Unterhosen öffentlich aus. Ausgeklügelte Customer Journeys und Funnel-Kreationen werden demnach für sämtliche Personen ersichtlich – auch für Mitbewerber, Agenturen und natürlich die Abmahn-Anwälte-Mafia:
“Durch die neuen Einsicht-Funktionen von Facebook eröffnen sich neue Einkommensquellen und Spezialisierungs-Gebiete für unsere und andere Kanzleien. Danke Facebook.”
(Rechtsanwalt Dr. Hermann B. Trüger, Kanzlei R. Presser & Partner)
Speziell die neue Ansicht “Was ist dem Werbetreibenden meine Interaktion wert” wird aber auch für den (privaten) User interessant und zeigt auf, was sein Handeln für den Werbetreibenden wert ist und sorgt somit sicherlich für eine Menge an tollen Konversationen oder Gesprächen bei Werbetreibenden mit direkten Kundenkontakt. Aber auch für Mitbewerber dürfte dieses Feature sehr spannend sein, einerseits um einsehen zu können, welche Optimierungs-Strategien das Unternehmen XY entsprechend erfasst hat, andererseits welche Gebote dafür verwendet werden.
“Die neuen Auswertungsmöglichkeiten sind für jeden Performance Marketer der pure Horror, ausgeklügelte Targeting und Retargeting Strategien werden so auch für Wald- und Wiesenagenturen einfach kopierbar – jahrelanger Wissensvorsprung wird von den Menlo-Parkern einfach auf einen Schlag zu Nichte gemacht.”
(Performance Marketer Tom Bergler von Schwarzhut Performance)
Wie aus Facebook nahen Quellen zu verlauten ist, dürfte es so oder so nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die staatlichen Regulierungen kommen werden. Man möchte so in der noch verbleibenden Zeit allen Werbetreibenden die gleichen Möglichkeiten bieten.
Einführung von Mindestausgaben auf Facebook pro Monat
Facebook geht in der Ankündigung allerdings noch einen Schritt weiter. Speziell kleine Unternehmen wird diese Änderung empfindlich treffen. Damit der Support deutlich entlastet werden kann, führt Facebook monatliche Mindestwerbebudgets ein. Dazu finden bereits seit März unterschiedliche Tests in einzelnen Ländern statt, um besser evaluieren zu können, wie hoch das Mindestwerbebudget sein sollte. Laut Insider ist das Mindestbudget abhängig von der Grösse des zu bewerbenden Landes und dürfte sich in den USA bei rund 5’000 USD monatlich bewegen, für Deutschland soll das monatliche Mindestbudget bei rund 1’400 Euro liegen. Diese Limite dürfte bei einigen Werbetreibenden Kopfschmerzen verursachen und das eine oder andere Unternehmen von Facebook und Instagram fernhalten.
Damit Facebook sicherstellen kann, dass die Mindestwerbeausgaben auch tatsächlich eingehalten wird, führt Facebook zwei neue Zahlungsoptionen ein, die sämtliche bisherigen Zahlungsarten obsolet machen werden:
- Facebook Advertiser Abo
Werbetreibende können hier zwischen 3-, 6- oder 12-monatigem Abo für den Business Manager wählen und das entsprechende Mediabudget im Voraus bezahlen.
Vorteil: Wird das Abo langfristig abgeschlossen, erhält man als Werbetreibender einen Bonus im Relevance Score und somit massive Vorteile in der Performance. - Vorauskasse
Der Werbetreibende setzt die Kampagne auf und vor der Aktivierung und dem Livegang der Kampagne muss das Mediabudget direkt überwiesen werden.
Nachteil: Hier muss das Kampagnenbudget – unabhängig davon, ob weitere Kampagnen in Planung sind überwiesen werden – das Mindestwerbebudget wird voraussichtlich in den USA 5’000 USD betragen.
Grund für den massiven Wechsel in der Werbephilosophie soll der enorme Supportaufwand sein.
“Gerade Werbetreibende mit kleineren Budgets strapazieren den Support massiv, teilweise werden Anfragen gleichzeitig via Chat und per E-Mail eingereicht und wenn man mal nicht gleich innert 7 Tagen reagiert, werden die gleichen Anfragen nochmals eingereicht. Mit dem Einsatz eines Mindestbudgets dürften kleinere Werbetreibende der Plattform fernbleiben”
(Servicio Postventa, Head of SMB User Support bei Facebook)
Fazit
Wird Facebook tatsächlich diese Einschränkungen zwecks vollständiger Einsichten in die Werbeanzeigen und auch das Mindestbudget einführen, werden zahlreiche Unternehmen Facebook den Rücken kehren.
Update 01.04.2019 : 17.33 Uhr
Liebe Leser, selbstverständlich war dies hier ein 1. April Scherz! Danke für die, die mitgespielt haben. Sorry für die, die reingefallen sind. Und “bäähh” für die, die es nicht lustig fanden…